Auch dieses Jahr begann mit der Passionszeit am Aschermittwoch in drei Kirchen der Kulturhauptstadtregion Chemnitz 2025 eine besondere Kunstausstellung. Dieses Jahr verhüllen „Interventionen zur Passion“ bis zur feierlichen Enthüllung am Ostersonntag die drei Altäre in der Dorfkirche Langenstriegis/Frankenberg, der evangelischen Kirche St. Wolfgang in Schneeberg und der katholischen Kirche St. Marien in Stollberg. Die Verhüllungen lassen uns, den Altarraum und vielleicht das gesamte Kirchengebäude neu sehen und entdecken. Damit tragen die Interventionen ihren Teil zum Kulturhauptstadt-Motto „C the unseen“ bei.
Mit den Interventionen werden auch Langenstriegis, Schneeberg und Stollberg zu einem Teil des Purple Path und der Europäischen Kulturhaupstadtregion Chemnitz 2025 – zur großen Freude der Städte, wie die drei Bürgermeister sagten.
In Langenstriegis/Frankenberg bestaunten zur Eröffnung über 80 Personen das Fastentuch von Jessica Buhlmann zu bestaunen. Es ist eine Art textiler Vorhang, der vor dem Altar herabfällt und an ein Kirchenfenster erinnern soll. Die Farben weiß und violett sind liturgisch, während rot und schwarz den Karfreitag symbolisieren. Freie Flächen lassen den Altar dahinter durchschimmern.
Ulrich Reimkastens Werk faszinierte in Schneeberg über 150 Besucher zur Eröffnung. Die „Wolke“ in Form eines goldenen Tuchs schwingt sich in großen Wellen am Inneren des Kirchendachs in acht bis 25 Metern Höhe entlang. Es verhüllt den Altar von Künstler Lucas Cranach nicht und bringt goldenen Glanz in den sonst eher schlichten Kirchenraum.
Gold Glanz und Schwung in den sonst relativ schlichten Kirchenraum.
Rund 40 Personen bewunderten in Stollberg das grau-silberne Fastentuch von Katja Lang. Es stellt – passend zum erzgebirgischen Ausstellungsort – eine Gebirgslandschaft dar mit einem Wanderer in Nebel und Schneeregen, den die Hoffnung auf bessere Zeiten vorantreibt.
Die Tradition der Fastentücher, die während der Passionszeit die Altarräume verdecken, reicht bis ins 9. Jahrhundert zurück. Die „Interventionen zur Passion“ greifen diesen Brauch auf. Die Kunstwerke sind während der Kirchenöffnungszeiten oder nach telefonischer Anmeldung zugänglich, zusätzlich gibt es ein Begleitprogramm. Mehr Informationen gibt es bei der jeweiligen Veranstaltung oder im Booklet zum Download.