Edith Stein – Ein verborgener Schatz in Chemnitz
Das Projekt der Edith Stein Gesellschaft in Wrocław, PL konzentriert sich auf die Persönlichkeit von Edith Stein und offenbart eine der unsichtbaren Seiten von Chemnitz: einen ihrer Lieblingsorte, die sie häufig besuchte.
Edith Stein wurde 1891 in Breslau geboren und ist eine außergewöhnliche Frau – Deutsche und Jüdin, Psychologin, Lehrerin und Doktorin der Philosophie, schließlich Karmeliterin, St. Teresa Benedicta vom Kreuz, die 1942 in Auschwitz starb. Seit 1999 ist sie Mit-Patronin Europas.
Weniger bekannt ist, dass Chemnitz in ihrem Leben eine kleine, aber besondere Rolle spielte. In ihrer Jugend besuchte sie häufig die Apotheke ihres Onkels, ganz in der Nähe des Chemnitzer Marktplatzes. Diese fast vergessene Verbindung rückt das Projekt nun ins Licht.
Das Projekt umfasst eine Ausstellung, die Edith Stein vorstellt, einen Kunst- und Tanzworkshop sowie ein Konzert mit jüdischer Musik in einer Atmosphäre von Freude und Verspieltheit.
Zentrale Veranstaltung: Ausstellung in der Johanniskirche
10. bis 17. Juli 2025, St. Johanniskirche, Chemnitz
Vernissage: 10.07.2025, 11:00 Uhr
Öffnungszeiten: täglich jeweils 10-13 und 15-18 Uhr
Die Ausstellung erzählt den Lebensweg Edith Steins – einer Frau, die sich mutig gegen Widerstände stellte und stets nach Wahrheit, Gerechtigkeit und Sinn suchte.
Geboren 1891 in Breslau in eine jüdische Familie, studierte sie Psychologie und Philosophie, engagierte sich als Frauenrechtlerin und arbeitete als Rotkreuz-Helferin im Ersten Weltkrieg. Als brillante Denkerin wurde ihr eine Professur verwehrt – als Frau und als Jüdin. Sie setzte sich während ihres Studiums für das Frauenwahlrecht ein. Im Ersten Weltkrieg meldete sie sich freiwillig für den medizinischen Dienst. Später konvertierte sie zum Christentum, trat ins Kloster ein und nahm den Namen Teresa Benedicta vom Kreuz an. 1942 wurde sie im Konzentrationslager Auschwitz ermordet. 1998 sprach Papst Johannes Paul II. sie heilig und ernannte sie ein Jahr später zur Mitpatronin Europas.
In seinem Motu Proprio zur Ernennung betonte der Papst die Hoffnung, dass Edith Steins Lebenszeugnis dazu beitrage, „dass Männer und Frauen einander verstehen und schätzen lernen, jenseits aller ethnischen, kulturellen und religiösen Unterschiede – um eine wirklich brüderliche Gesellschaft zu bilden.“ Genau diesem Geist möchte die Ausstellung Ausdruck verleihen.
Eröffnungskonzert: Jüdische Musik in der Jakobikirche
7. Juli 2025, Jakobikirche, Jakobikirchplatz 1, Chemnitz
Vor der Ausstellungseröffnung findet ein Konzert mit jüdischer Musik statt – gespielt vom Trio Versatile, drei Künstler der Breslauer Oper. Die Musik schlägt eine Brücke zwischen Edith Steins Herkunft und ihrer spirituellen Reise und schafft einen feierlichen Rahmen für die folgenden Tage.
Edith Stein inspiriert – damals wie heute. Mit Mut, Geist und Glauben hat sie Brücken gebaut zwischen Kulturen, Religionen und Weltanschauungen. Lassen Sie sich von ihrem Leben berühren und entdecken Sie ihre Spuren in Chemnitz.