Inmitten des Festtrubels zum ökumenischen Kulturkirchenfest laden wir die Besucherinnen und Besucher zum Innehalten, Stillwerden und Beten ein:

12:00 Uhr zum Mittagsgeläut

18:00 Uhr zum Abendgeläut


Die Teilnehmenden können sich dort, wo sie gerade sind in kleinen Gruppen zusammenfinden und miteinander beten. Hilfestellung bieten diese vorformulierten Gebete.

Mittagsgebet

Einführung
Wir sind eingetaucht in eine bunte Vielfalt der Impulse, Anregungen und Begegnungen. Wir wollen innhalten. Die Fülle rückbinden an den Dreieinen, unseren Gott, der der Ursprung ist und der alles trägt. Wer mag, kann für einen Moment die Augen schließen.

Text:
Manchmal
für einen Augenblick
halte ich ein,
mitten im Trubel des Tages;
schließe meine Augen
und meine Ohren
und bin einen Augenblick
glücklich:
Ich bin nicht allein,
du bist da, mein Gott!
Mitten drin.
(Christa Weiß)

Kanon: Schweige und höre …

Einladung zur freien Fürbitte:
Aus der Sammlung, dem Innehalten und Schweigen, wächst ein neues Sehen, Reden, Beten und Handeln. Wer mag, kann ein Anliegen in der Fürbitte aussprechen


Unser Beten fließt ein in das Gebet, das Jesus uns gelehrt hat: Vater unser

Segensgebet (im Wechsel):
V: Bei unserem Tun und Lassen
A: sei der Segen Gottes
V: Bei unserem Kommen und Gehen A: sei der Friede Gottes
V: Bei unserem Glauben und Leben
A: sei die Liebe Gottes
V: Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes: Friede sei mit Euch!
A: Friede sei mit dir! Amen.

Alle reichen sich die Hand zum Friedensgruß

Abendgebet

Jemand liest zur Einführung:
Im Chemnitzer Bewerbungsbuch als Kulturhauptstadt Europas standen Projekte mit klar religiöser Ausrichtung. Überraschung, ausgerechnet in Chemnitz, zum ersten Mal religiöse Bezüge im offiziellen Kulturhauptstadtprogramm einer deutschen Kulturhauptstadt!
Im ökumenischen Vorbereitungsteam wurde aus der Programmlinie „Gebete und Engel“ ein Logo entwickelt, das einen Engel symbolisiert, eine Gestalt, die für alle zugänglich ist und zugleich eine Öffnung ins ungesehene Geheimnis.
Die Bildidee verdankt sich einer Beobachtung beim Brechen des Brotes im Abendmahl. Ein Liturge verschob die beiden gebrochenen Hälften so gegeneinander, dass jemand plötzlich ein Flügelpaar erkannte. Und so kam der Engel zu uns.

Bewusst wurden die Bruchkanten nicht geglättet. Wir Christen spüren den Ruf, die Brüche unserer Stadt und Gesellschaft anzunehmen, in sie einzutreten und für Verbundenheit und Versöhnung zu leben.
Wir halten inne und vergegenwärtigen uns Brüche in unserem Umfeld.

Stille

Seit dem 5. März steht in St. Jakobi ein Nagelkreuz und Chemnitz ist ein Nagelkreuzzentrum. Wir beten das Versöhnungsgebet von Coventry, das gewissermaßen das Grundgebet der Versöhnungsbewegung Nagelkreuz ist.

Alle haben gesündigt und ermangeln des Ruhmes, den sie bei Gott haben sollten. (Römer 3,23)

Den Hass, der Nation von Nation trennt, Volk von Volk, Klasse von
Klasse,
Vater, vergib.
Das Streben der Menschen und Völker zu besitzen, was nicht ihr Eigen ist, Vater, vergib.
Die Besitzgier, die die Arbeit der Menschen ausnutzt und die Erde verwüstet,
Vater, vergib.
Unseren Neid auf das Wohlergehen und Glück der Anderen,
Vater, vergib.
Unsere mangelnde Teilnahme an der Not der Gefangenen, Heimatlosen
und Flüchtlinge,
Vater, vergib.
Die Gier, die Frauen, Männer und Kinder entwürdigt und an Leib und Seele missbraucht,
Vater, vergib.
Den Hochmut, der uns verleitet, auf uns selbst zu vertrauen und nicht auf Gott,
Vater, vergib.

Seid untereinander freundlich, herzlich und vergebet einer dem anderen, wie Gott euch vergeben hat in Jesus Christus. (Epheser 4, 32)

Gesang:
Herr, gib uns deinen Frieden, gib uns deinen Frieden … oder: Dona nobis

Wir gehen in den Abend uns grüßen und mit dem Zeichen des Friedens: Alle reichen sich die Hand zum Friedensgruß und sprechen: Friede sei mit Dir

Nach den Konzerten am Abend sind Sie herzlich zum Abendsegen um 22 Uhr auf dem Neumarkt eingeladen.