Chorprojekt Martin Luther King in Chemnitz: Ein Musical als Bekenntnis zu Vielfalt und Glaube
Wir blicken mit einem breiten Lächeln auf das unvergessliche Musical zurück, das in Chemnitz in zwei Aufführungen insgesamt über 8000 Zuschauer begeisterte. Unter dem Motto „Ein Traum verändert die Welt“ wurde Martin Luther Kings Lebenswerk gefeiert – ein Ereignis, das weit mehr als reine Unterhaltung bot. Spätestens zur Zugabe, als alle mitklatschten und die Handytaschenlampen leuchteten, wurde deutlich: Hier ging es um Gemeinschaft, Glaube und das Überwinden von trennenden Grenzen.
Die minimalistische Bühnenwelt – wenige, flexibel einsetzbare Requisiten wie Rollkisten und drehbare, auf allen Seiten bedruckte Würfel – verlieh dem Stück einen dynamischen Look. Die Kostüme, in denen jeder Darsteller eine andere Farbe trug, symbolisierten die Vielfalt. Am Ende formierten sich die Figuren vor den Würfeln, die einen Regenbogen zeigten, und im Lied „I got shoes“ trugen alle weiße Schuhe – ein eindrucksvolles Symbol für Einheit in der Vielfalt.
Die Botschaft war unmissverständlich: Ein Traum kann die Welt verändern. Martin Luther Kings unermüdlicher Einsatz führte zur Aufhebung der Rassentrennung in den USA. Gleichzeitig zeigte uns das Musical, dass Gott jederzeit da ist, um Kraft, Antrieb, Wegweisung und Schutz zu schenken – im Stück symbolisiert durch die Heilige Geistin. Auch wurde deutlich, dass alle Menschen den gleichen Wert und die gleiche Würde haben – unabhängig von Hautfarbe, Geschlecht, Herkunft oder sozialem Stand. Gerade in einer Stadt wie Chemnitz, die in der Vergangenheit oft mit rechten Schlagzeilen in Verbindung gebracht wurde, und mitten im Europäischen Kulturhauptstadtjahr ist diese Botschaft von besonderer Bedeutung.
Charismatische Musicalsolisten, eine top Liveband und die beiden Dirigenten aus der Region, Marko Koschwitz aus Chemnitz und Lukas Petschowsky aus Annaberg-Buchholz begeisterten das Publikum. Der heimliche Star war jedoch der Massenchor – insgesamt rund 1500 engagierte Choristen, die seit letztem Jahr intensiv probten und einen beeindruckenden Klangteppich erzeugten. Viele hatten Freunde und Familie im Publikum, sodass eine gemeinschaftliche und berührende Stimmung entstand. Viele Sänger berichteten von der besonderen Stimmung:
„Martin Luther King ist ein Vorbild. Das Stück ist so berührend, dass es manchmal schwierig ist, weiter zu singen, weil man einen Kloß im Hals hat. Ich hoffe, dass wir viele Menschen mit dieser Botschaft erreichen können“, so Gebhard, während Tobias es knackig fasste: „Fetzt wie Sau.“ Auch Nicole betonte: „Die Atmosphäre ist sehr bewegend. Martin Luther Kings Mut aus dem Glauben heraus ist beeindruckend und nachahmenswert für mich.“
Wir sind dankbar und freuen uns über diese beiden erfolgreichen Aufführungen und möchten uns herzlich bei allen Beteiligten bedanken – bei der Stiftung Creative Kirche Witten e.V. als Organisator, den Sponsoren, sowie unseren Projektpaten, OBM Sven Schulze und Landesbischof Tobias Bilz.
Dieses Musical hat uns gezeigt, wie ein Traum – getragen von Glaube, Mut und der Kraft der Gemeinschaft – Menschen verbinden und zu nachhaltigen Veränderungen inspirieren kann. Wir werden es noch lange in Erinnerung behalten und hoffen, dass Martin Luther Kings auch heute noch aktuelle Botschaft von Freiheit und Gleichberechtigung noch lange in uns allen weiterklingt und uns zu mutigen Taten aus dem Glauben heraus inspiriert.
Mehr Eindrücke der Teilnehmer
„Ich kenne Martin Luther King seit meiner frühesten Kindheit (hinter der Mauer) und ‚We shall overcome‘ waren wahrscheinlich meine ersten englischen Worte – lange bevor ich in der Schule Englisch lernte. Dieses Lied begleitete mein Leben und brachte mich auch mit zu Jesus. Ich unterrichte ‚I have a dream‘, nicht nur, weil es die Englischlehrerin so macht. Ich wünsche mir, dass von Chemnitz Weisung ausgeht – FÜR EINANDER ÜBER ALLE GRENZEN, MAUERN UND UNTERSCHIEDE HINWEG. WE SHALL OVERCOME. NUR DIE LIEBE BLEIBT – was mehr braucht unsere Welt?“ (Grit)
„Es ist etwas ganz Besonderes in so einem großen Chor mitzusingen, da ist die Stimmung noch mal eine ganz andere und das wollte ich mir nicht entgehen lassen. Im Chor aber auch als Zuschauer war es total schön und berührend zu sehen, wie alle mitgegangen sind mit den Liedern und der Story insgesamt. Ich habe mich gefreut, bei dem Musical noch mehr zu erfahren über das Leben, Wirken und vor allem die gewaltfreien Demonstrationen und den tiefen Glauben von Martin Luther King.“ (Dorothea)
„Mit Martin Luther King verbinde ich eine Freiheitsbewegung, gegen die Unterdrückung von Andersdenkenden. Das passt erschreckenderweise gerade sehr gut in unser Land und unsere Welt.“ (Christiane)
„Ich finde es schön, in einem so großen Projektchor mit so vielen Menschen zu singen. Wenn fast 800 Menschen zusammen singen, ist das sehr berührend. Ich hatte Gänsehaut und manchmal Tränen in den Augen. Heutzutage sind in der Gesellschaft so große Gräben, die man manchmal kaum zu überwinden glaubt. Da passt Martin Luther King, der gewaltfrei und friedlich für eine bessere Welt und Gleichberechtigung kämpfte.“ (Kerstin)
„Martin Luther King zeigt, dass man aus dem Glauben heraus den Mut finden kann, Dinge zu verändern. Man sieht an seinem Leben, welche Herausforderungen das mit sich bringt, aber dass es auch etwas bewegen kann. Das Stück zeigt, wie Gottes Geist einem Mut machen kann, Dinge zu tun, vor denen man Angst hat. Gott sagt ‚Ihr seid das Licht der Welt‘ und ermutigt uns, dran zu bleiben.“ (Cornelia)
„Die Musik und das Thema berühren und die Botschaft ist auch heute noch aktuell – die Trennung zwischen Menschen existiert immer noch in den Köpfen. Zu Kings Zeiten war es die offensichtliche Trennung nach Hautfarben, heute ist es vielleicht etwas anderes, aber es ist noch da. Jetzt, wo man die Lieder kennt, nimmt man die inhaltliche Botschaft auch noch einmal viel tiefer war. Diese auch außerhalb einer Kirche zu verbreiten, ist sehr wichtig.“ (Thomas)
„Mit Martin Luther King verbinde ich vor allem seine bekannte „I have a dream“-Rede, die man schon aus der Schule kennt und die wirklich Gänsehaut-Potenzial hat. Ich finde es auch spannend, eine solche Produktion mal aus dem Backstage-Bereich von einer anderen Perspektive aus zu sehen.“ (Lisa)
„Ich habe durch das Musical auch nochmal sehr viel Neues gelernt über King. Die Singgemeinschaft, auch mit den professionellen Darstellern, ist wirklich mitreißend, vor allem, wenn man keinen eigenen Chor hat.“ (Saphira)
„Es ist gigantisch und beeindruckend, wenn alle Stimmen miteinander erklingen.“ (Lukas)
Eindrücke in den Medien
Fotos der Aufführungen
Fotos: Stiftung Creative Kirche. Weitere Bilder gibt es hier: Eindrücke aus Chemnitz