Neujahrsempfang der Kulturkirche

Ein vibrierendes Jahr der Vorbereitung
Die Kulturkirche2025 lud zum Neujahrsempfang

Am 23.01. feierten wir mit circa 70 Interessierten unseren Neujahrsempfang 2024 im Probsteisaal Chemnitz. Anna-Lena Kreher umrahmte das Programm musikalisch auf dem Akkordeon. Die Katholische Beauftragte der Kulturhauptstadt, Dr. Ulrike Lynn, motivierte zum Mitmachen: „Wir als Gemeinschaft sind Kulturhauptstadt, wir sind diejenigen, die Kulturhaupstadt gestalten.“

Um ein „Wir“ geht es auch bei „History of citizens“, das sich getreu dem Kulturhauptstadtmotto „C the unseen“ auf eine ungesehene Chemnitzer Generation bezieht. Für das Projekt sollen Schulkinder Personen ab 60 Jahren zu ihrem Leben befragen, das Gehörte kreativ umsetzen und die Ergebnisse 2025 in einer Ausstellung präsentieren. Das Projekt wird in Kooperation mit der parallelen Kulturhauptstadt 2025 Nova Goricia (Slowenien) durchgeführt. Es baut nicht nur „Brücken zwischen Generationen, sondern auch innerhalb der europäischen Gemeinschaft.“ Im Herbst 2024 ist eine ökumenische Busreise nach Nova Gorica geplant, die Anmeldung dafür ist noch möglich.

Weitere Beteiligungen sind bei den Projekten „Stadtbiografien“ und „Stadtexkursionen“ möglich, zum Beispiel, indem man die eigene Lebensgeschichte erzählt oder anderen einen bisher ungesehenen aber sehenswerten Ort zeigt.

2024 ist das Jahr der Vorbereitung. Dennoch werden viele bereits erfolgreich gestartete Projekte fortgesetzt. So die „Interventionen zur Passion“, bei denen Altarräume in Kirchen während der Fastenzeit mit Kunstwerken verhüllt werden. Nach Chemnitz und Freiberg nun dieses Jahr in Langenstriegis/Frankenberg, Schneeberg und Stollberg. Kirchen sollen damit auch als öffentliche Orte der Kunst sichtbar gemacht werden.

Das Gesprächsformat „Sprechen zwischen den Stühlen“ fördert Heilungsprozesse und gegenseitiges Verständnis von Menschen mit Diktaturerfahrungen. Die Gottesdienstreihe „Differencemakers“, verschiedene Pilger-Angebote, der Maker-Advent und die Europäische Bergpredigt zur Förderung europäischen Austausches werden ebenso fortgeführt. Neu ist das Projekt „Ankerpunkte“. Stadtweit sollen hier Bänke mit der Aufschrift „Glaube.Hoffnung.Liebe“ aufgestellt werden und für ungeplante Begegnungen sorgen – denn diese sind oft die Besten!

Neben den spannenden Projekten für dieses Jahr freuen wir uns auch schon auf Höhepunkte im Kulturhauptstadtjahr 2025. Als Kunstprojekt im Chemnitzer Stadtzentrum lädt ein „ungesehener“ Engel Besucher bis zu unserem großen Kulturkirchenfest im Sommer 2025 ein, ihn mit bunten Glaskugeln zu gestalten. Das Fest im August ist eines der drei geplanten Highlights für 2025, neben dem Jugend-Kreativfestival zu Pfingsten und dem Chormusical „Martin Luther King – Ein Traum wird wahr“ im März. Dafür werden bis zu 1500 Laiensänger und -sängerinnen gesucht. Die Anmeldung ist ab sofort freigeschaltet. Gerade in den aktuellen Zeiten ist das Musical über Menschenrechte und Gleichberechtigung ein wichtiges Zeichen. 

Wir sind dankbar über alle erfolgreiche Zusammenarbeit bisher, die gut vorangeht.  Probst Benno Schäffel betonte zum Neujahrsempfang: „Auch die Kontaktängste von anderen zu uns Christen haben bereits abgenommen“, sagt er.

2025 wollen wir auch einen stärkeren Blick auf die interreligöse Zusammenarbeit, vor allem mit der jüdischen Gemeinde, legen. So ist unter anderem eine „Woche der spirituellen Orte“ geplant, die auch andere Religionen einschließen soll. „Es gibt viele gute Ideen, doch dafür braucht es auch viele Leute“, fordert auch Schäffel zur Beteiligung auf. Pastor Bernard Millard endet mit einer großen Hoffnung: „Ich wünsche mir, dass unsere Stadt mit einem anderen Ansehen aus dem Kulturhauptstadt-Jahr rausgeht wie zuvor.“

Ein gesegnetes neues Jahr wünschen: Leiter der Kulturhauptstadt GmbH Chemnitz Stefan Schmidtke, Probst Benno Schäffel, Pastor Bernard Millard, Chemnitzer Superintendent Frank Manneschmidt, Katholische Beauftragte Dr. Ulrike Lynn, PurplePath-Kurator Alexander Ochs, Superintendent Kirchenbezirk Annaberg Dr. Olaf Richter und Kulturhauptstadt-Pfarrer Holger Bartsch. (Foto: Lisa-Maria Mehrkens)